Starke Wettkampfsleistung von Heike Tatsch bei der deutschen Judomeisterschaft in Berlin

Nur knapp zehn Monate nach ihrer Kreuzband-Operation meldete sich Heike Tatsch vom 1. JJJC Lünen eindrucksvoll auf der Wettkampfmatte zurück.
Bei der Deutschen Meisterschaft der Judo-Veteranen in Berlin erkämpfte sie sich den dritten Platz. Insgesamt gingen bei der Veranstaltung im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen 406 Judoka über 30 Jahre an den Start. Die Vizepräsidentin des Bundestages Petra Pau war Schirmherrin der Veranstaltung und nahm die Eröffnung sowie die Siegerehrungen gemeinsam mit den DJB-Vizepräsidenten Lutz Pitsch und Michaela Engelmeier-Heite vor.
Als „Leichte unter den Schweren“ ging Heike Tatsch im Schwergewicht in der Altersklasse F 2 (35 — 39 Jahre) auf die Matte; ihre Gegnerinnen brachten deutlich mehr als sie auf die Waage.Im ersten Kampf traf sie direkt auf Dauerrivalin Anke Pfeiffer von der Judovereinigung Siegerland. Hier wurden in der Lünerin Erinnerungen an das Finale der Westdeutschen Einzelmeisterschaft 2006 wach, in dem sie sich gegen eben diese Gegnerin den nun operierten Kreuzbandriss zuzog. Dementsprechend gehemmt kämpfte Heike Tatsch und wurde mit einer Wurftechnik besiegt. In Runde zwei stand ihr nun die groß gewachsene Sascha Lenzen aus Bayern gegenüber, die sie nach der vollen Kampfzeit von drei Minuten mit 3 : 0 Stimmen per Kampfrichterentscheid besiegen konnte. Im letzten Kampf musste die Lünerein gegen Cornlia Berg antreten, die für Chemnitz in der 1. Bundesliga auf die Matte geht. Heike Tatsch ging mit viel Respekt, aber auch voller Motivation in diesen Kampf und konnte trotz des deutlichen Gewichtsunterschieds auch hier am Ende deutlich mit 3 : 0 Stimmer per Kampfrichterentscheid siegen, da sie die aktivere Kämpferin war und in der Begegnung dominierte. Bei einer Niederlage und zwei Siegen bedeutete dies letztlich Rang 3, mit dem die Lünerin, auch angesichts der langen Verletzungspause und nun anschließender starker Wettkampfleistung durchaus zufrieden ist. Einziger Wehmutstropfen: Wäre Anke Pfeiffer, gegen die die Lünerin unterlegen war, in ihrer offiziellen Alterklasse (F3 / 40 — 44 Jahre) angetreten und dort mangels Gegnerinnen kampflos Deutsche Meisterin geworden, wäre Heike Tatsch deutsche Meisterin in ihrer Altersklasse F 2 geworden, da sie ihre beiden übrigen Gegnerinnen besiegt hat. Somit wurde ihr ihr zweiter nationaler Titel verwährt. Allerdings hat Heike Tatsch auch Verständnis für ihre Sportkameradin aus Siegen:“Wer will schon kampflos Deutsche Meisterin werden und 600 Kilometer nach Berlin fahren, nur um sich eine Medaille umhängen zu lassen?“

Der nächste sportliche Höhepunkt für die Kindertrainerin des 1. JJJC Lünen ist die erste offizielle Weltmeisterschaft der Judo-Veteranen Ende Mai in Sindelfingen. Davor kann sie am 16. Mai beim ersten Kampftag der Regionalliga mit dem Team des DSC Wanne-Eickel nochmals Wettkampfpraxis einholen

Heike Tatsch (in blau) im Kampf gegen Cornelia Berg (in weiß).