Amtierende Judo Weltmeisterin Heike Tatsch

Beim 1. JJJC Lünen steht nun eine amtierende Judo-Weltmeisterin auf der Matte. Heike Tatsch ist es gelungen, nach dem „unglücklichen“ dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft der über 30jährigen Judoka vor fünf Wochen nunmehr die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft der Judo-Masters in der Altersklasse 35 — 39 Jahre zu erkämpfen. Bei den Welttitelkämpfen im Sindelfinger Glaspalast gingen am Pfingstwochenende fast 1.000 Judoka aus fünf Kontinenten auf die Matte. Die Lünerin fuhr mit einem kleinen, aber lautstarkem Fanclub und einer positiven Erinnerung ins Schwäbische; gewann sie hier doch bei der Veteranen-Europameisterschaft im Jahr 2007 die Bronzemedaille.

Bereits im ersten Kampf wartete im wahrsten Sinne des Wortes „ein schwerer Brocken“ auf die Kindertrainerin und Vorsitzende des 1. JJJC. Sie musste hier gegen Cornelia Berg antreten, gegen die sie bei der DM nur knapp gewinnen konnte. Entsprechend gewarnt und von ihrem Coach Heinz-Jürgen Koch gut auf den Kampf eingestellt ging die Lünerin in die Begegnung. Die Marschroute stimmte und Heike Tatsch gewann erneut mit Kampfrichterentscheid. Das bedeutet, dass die drei Unparteiischen bei Gleichstand entscheiden müsen, welche Kämpferin überlegen war. Dieses Urteil fiel mit 3 : 0 Stimmen klar zu Gunsten der Lünerin aus.

In Runde zwei siegte Heike Tatsch kampflos, weil sich ihre Gegnerin zuvor ein schwere Schulterverletzung zugezogen hatte, die ihr eine weitere Wettkampfteilnahme unmöglich machte. Somit zog die Lünerin vorzeitig in das WM-Finale ein, obwohl sie gerne noch einen weiteren Vorrundenkampf bestritten hätte.

Im Finale traf sie nun auf eine brasilianische Judoka. In diesem spannenden Kampf ging es hin und her. Im Standkampf dominierte die Lünerin, in dem sie sehr offensiv kämpfte. Die Brasilianerin wurde dadurch in die Defensive gedrängt und erhielt dafür eine Strafe. Im Bodenkampf gelang es der Südamerikanerin dann jedoch, einen Würgegriff anzusetzen, der Heike Tatsch fast zur Aufgabe zwang. Im folgenden Standkampf bot sich wieder das gleiche Bild und HeikeTatsch nötigte ihre über 40 kg schwerere Gegnerin taktisch klug erneut in die Passivität, woraufhin diese wieder eine Strafe und die Lünerin dafür im Gegenzug eine kleine Wertung bekam und kurz vor Kampfende in Führung ging. In den letzten Sekunden des Kampfes ging es noch einmal in den Bodenkampf und die Brasilianerin setzte erneut einen Würgegriff an. Allerdings gelang es der Lünerin auch dieses Mal, sich diesem bis zum Ablauf der Kampfzeit zu widersetzen. Unter Beifall des Publikums holte Heike Tatsch damit den ersten Judo-Weltmeistertitel nach Lünen.