Drei Lüner Frauen fahren zur Westdeutschen

Die Bezirksmeisterschaft der Männer und Frauen fand in diesem Jahr zusammen mit dem Rüschkamp-Cup statt, sodass ein großes Turnier für alle Altersklassen entstand.

Zu Beginn des Tages traten die Erwachsenen Judoka an. Hier zeigte sich, dass es um die Qualifikation zur Westdeutschen Meisterschaft ging und sich darum viele starke Judoka aus dem Bezirk Arnsberg versammelt hatten.

Thomas Pototzky kämpfte in der Gewichtsklasse unter 73 kg als einziger Mann des 1. JJJC Lünen. Trotz seiner enormen Verbesserungen bei Wettkämpfen gelang es ihm nicht, seinen Gegner zu werfen. In der Trostrunde lieferte er sich einen langen Kampf und unterlag nur knapp, schied damit aber raus dem Turnier aus.

Bei den Frauen trat Aileen Hanke (-57 kg) als jüngste Teilnehmerin an. Sie machte es ihren beiden Gegnerinnen nicht leicht, musste sich jedoch letztendlich geschlagen geben. Sandra Wuttke (-70 kg) traf auf eine sehr starke Gegnerin, gegen die sie nach dem Prinzip „best-of-three“ kämpfte. Nachdem ihre Kontrahentin sie zweimal mit einer Wurftechnig besiegen konnte, musste sich Wuttke mit Platz 2 begnügen. In der am stärksten besetzten Gewichtsklasse bis 63 kg konnte Miriam Sawallich einen ihrer vier Kämpfe mit einer Haltetechnik gewinnen und erreichte knapp den dritten Platz.

Damit qualifizierten sich alle drei Frauen des 1. JJJC Lünen für die Westdeutschen Meisterschaften.

Als nächstes waren die Kinder an der Reihe. In der Altersklasse U11 entschied Felizitas Kolisko (-26 kg) zwei Kämpfe souverän für sich und unterlag anschließend zweimal, womit sie Rang drei erreichte. Jana Eckey (-40 kg) verlor einen Kampf, ging aber anschließend im Kampf um die Bronzemedaille als Siegerin von der Matte. Lina Rüping (-30 kg) knüpfte an ihre Siegessträhne an und gewann nach drei vorzeitigen Siegen die Goldmedaille. Emma Wöste (-30 kg) verpasste mit Platz 5 leider knapp das Treppchen. Pascal Behrendt (-43 kg) schied nach zwei verlorenen Kämpfen gegen starke Gegner aus dem Turnier aus. Mats Pommerening (-34 kg) konnte zwei Kämpfe mit sauberen Wurftechniken gewinnen, ehe er zweimal verlor und somit ebenso Platz 5 erreichte.

In der Altersklasse U13 bestritt Luis Püschel sein erstes Turnier. Obwohl er gut kämpfte, reichte seine Erfahrung nicht aus und er schied nach zwei Niederlagen aus. Alexia Mauch (-44 kg) ging es ebenso. Sie zeigte viel Kampgeist, musste sich aber den erfahreneren Judoka geschlagen geben. Fynn Vogt (-36 kg) konnte ebenfalls trotz guter Ansätze keinen Wurf durchbringen und erreichte knapp keine Platzierung. Nikola Bertele sicherte sich nach zwei knappen Niederlagen und zwei souveränen Siegen den dritten Platz.

In der Altersklasse unter 15 Jahren unterlag Hannah Debelius in ihrem ersten Kampf. Danach gab sie aber nicht auf und entschied den Kampf um Platz drei gekonnt für sich.

Vanessa Rump musste in der U18 zweimal gegen die gleiche Kontrahentin antreten. Nachdem sie zweimal gegen die starke Kämpferin aus Meschede verlor, wurde ihre Mühe mit der Silbermedaille belohnt.

Beitritt zum Qualitätsbündnis ist ein Ziel

Der 1. JJJC Lünen erarbeitet ein Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport

Das Thema „Kindeswohlgefährdung – Sexualisierte Gewalt an Mädchen und Jungen“ ist ein gesellschaftliches Querschnitts-Problem, dem sich auch der organisierte Sport als wichtiger Teil der Gesellschaft stellen muss und auch tatsächlich stellt. Untersuchungen belegen, dass sexuelle Gewalt und Übergriffe im organisierten Sport leider ein Thema sind.

Daher macht sich der 1. JJJC Lünen unter fachkundiger Beratung seitens des Landessportbundes bereit, dem Qualitätsbündnis des Landessportbundes NRW „Schweigen schützt die Falschen! – Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt im Sport!“ beizutreten. Um dem Bündnis dann tatsächlich beitreten zu können, sind jedoch zahlreiche Kriterien zu erfüllen. Eine Großzahl dieser Voraussetzungen erfüllt der Lüner Kampfsportverein bereits. Beispielsweise wurde bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung bereits eine entsprechende Anpassung der Vereinssatzung vorgenommen. Schon seit einigen Jahren müssen die Übungsleitungen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen und nun auch einen Ehrenkodex unterzeichnen.
Einen weiteren großen Schritt in Richtung Beitritt machte der Verein bei zwei Veranstaltungen mit „Vinz“ Klaus-Peter Uhlmann als Berater. In dem ersten „Kurz und gut-Seminar“ wurden die Übungsleitungen und Vorstandsmitglieder überhaupt erst einmal für die Thematik „sexualisierte Gewalt“ sensibilisiert. Am Folgetermin ging es nun darum, eine Risikoanalyse durchzuführen und den Rahmen für ein Schutzkonzept incl. Handlungsleitfaden zu entwickeln. Außerdem wurde Angela Busse als Ansprechperson für Gewaltprävention benannt. Sie bildet fortan die Schnittstelle zwischen Verein und Fachberatungsstellen.

Den Verantwortlichen des 1. JJJC Lünen ist es wichtig, an dieser Stelle Haltung zu zeigen und sich klar gegen jede Form von Gewalt zu positionieren. „Gerade der Schutz von Kindern und Jugendlichen, die in unserer Gesellschaft zahlreichen Gefahren ausgesetzt sind, liegt uns am Herzen. Wir als Kampfsportverein legen einen besonderen Fokus auf Selbstbehauptung und Selbstverteidigung und leben besondere Werte.“, betont die Vereinsvorsitzende Heike Tatsch.

Männermannschaft hält sich in der Landesliga

Nachdem die Männermannschafts des 1. JJJC Lünen nun ihren letzten Kampftag bestritten hat, steht die Endgültige Tabelle nun fest. Der letzte Kampftag fand „zu Hause“ in Lünen statt. Viele Vereinskameraden und Freunde kamen, um das Team zu unterstützen.

In der Hinrunde gegen den TuS Iserlohn unterlagen Sven Kotissek (-81 kg), Kevin Schäfer (-73 kg) und Timo Debelius (+90 kg). Daniel Ackermann (-66 kg) konnte kampflos den Punkt holen, da die Gegner keinen Kämpfer stellen konnten. In der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm zeigte Kevin Busch Durchhaltevermögen, indem er seinen Gegner nach einem längeren Kampf mit einem Haltegriff besiegte.

In der Rückrunde konnte Jonathan Dudjan (-81 kg) souverän mit einer Aushebetechnik punkten. Hermann Eratz (-66 kg) siegte kampflos, während Thomas Pototzky (-73 kg), Timo Debelius und Kevin Busch selbst geworfen wurden.

Anschließend stand die Begegnung gegen den JC Holzwickede an.

Kevin Schäfer lieferte sich hier einen langen Kampf, der bis in die Verlängerung ging, verlor aber am Ende knapp durch eine Wurftechnik. Auch Jonathan Dudjan musste sich leider geschlagen geben. Daniel Ackermann erlangte auch hier kampflos den Sieg. Timo Debelius gelang es diesmal, einen Wurf durchzubringen und siegte mit einem ganzen Punkt (Ippon).

Auch Kevin Busch war mit einer Wurftechnik erfolgreich und ging als Sieger von der Matte.

In der Rückrunde unterlagen Timo Debelius und Thomas Pototzky, während Hermann Eratz kampflos siegte. Jonas Rütter (-81 kg) gewann seinen Kampf mit einer geschickt eingesetzten Kombination. Damit endete diese Begegnung 5:5 unentschieden.

Insgesamt findet sich die Mannschaft nun auf dem siebten Platz der Landesligatabelle wieder. Trainer Martin Tatsch fieberte bei allen Kampftagen vom Mattenrand aus mit.

Heike Tatsch wird der 2. Dan verliehen

Beim Heimkampf der Landesliga-Mannschaft des 1. JJJC Lünen wurde der langjährigen Vorsitzenden und Trainerin des Vereins, Heike Tatsch, vom Präsidenten des Nordrhein Westfälischen Dan-Kollegiums, Wilfried Marx, für ihren Einsatz für den Judosport der 2. Dan (Meistergrad) verliehen.

An der Stelle, an der die engagierte Lünerin vor ziemlich genau 39 Jahren beim 1. JJJC Lünen, damals noch als Fachschaft des Großvereins SV Preußen, die ersten Schritte auf der Judo-Matte gemacht hatte, wurde ihr nun die Ehre zuteil, die Graduierungsurkunde entgegenzunehmen.

Schon kurz nach dem Vereinsbeitritt wurde Heike Tatsch zur Co-Trainerin ernannt und arbeitete im Jugendvorstand mit, bevor sie bald eigenverantwortlich Gruppen führte und auch in den Hauptvorstand gewählt wurde.

Im Jahr 2001 übernahm sie dann das Amt der Fachschaftsleiterin und führte die Fachschaft Judo und Nin-Jitsu im Jahr 2007 in die Selbstständigkeit.

Heute werden beim 1. JJJC Lünen neben Judo an drei Standorten auch noch nach wie vor Nin-Jitsu und nun auch Karate und chinesische Kampfkunst angeboten.

Ebenfalls im Jahr 2001 wurde die Lünerin zur Bezirksfrauenwartin für den Bezirk Arnsberg gewählt. Auch dieses Amt übt sie seitdem ununterbrochen aus.

Ihr Herz schlug während ihrer aktiven Zeit für den Wettkampfsport. So ist sie bei Einführung der Damen-Bundesliga direkt mit dem Team des JC Pelkum-Herringen in diese aufgestiegen und hat dort auch einige Jahre gekämpft, bevor sie lange Jahre für den DSC Wanne-Eickel in der 2. Bundesliga aktiv war. Schließlich hat Heike Tatsch es auch geschafft, für einige Jahre eine Damenmannschaft für ihren eigenen Verein zu formen und dort zu kämpfen. Im Einzelkampf kann sie mehrere Platzierungen bei den Westdeutschen Einzelmeisterschaften sowie zwei Titel bei den Masters Weltmeisterschaften und mehrere Titel bei den nationalen Ü30-Meisterschaften aufweisen. Ihre aktive Wettkampf-Karriere schloss sie bei den European Master Games 2019 in Turin ab, bei denen sie ebenfalls den Titel erkämpfen konnte.

Heute steht die 50-jährige noch regelmäßig beim Kinder- und Jugendtraining auf der Matte, sofern es der fordernde Beruf der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten zulässt. Für sich selbst versucht sie, sich in der im Jahr 2014 gebildeten Gruppe „Bewegt älter werden mit Judo“ fit zu halten, soweit es ihre Knie, die unter dem jahrelangen Wettkampfjudo gelitten haben, zulassen.